Dieser Artikel erschien im Schulblatt "THG intern" im Februar 2012

 

Mit dem Drachenboot auf den langen Weg nach Europa

Motto: Io sono Italiano, ich bin deutsch – We are teenagers!

 

„C’è Tommaso?“ (Ist Tommaso da?), fragt Raphael Schenkel aus der 9 d nach seinem Austausch-Partner, den er bisher nur von E-Mails kennt oder von facebook. Er sitzt an einem eigentlich schulfreien Nachmittag vor einem Notebook im Konferenzraum des THG. Mit „Skype“ haben wir zum dritten Mal eine Videokonferenz nach Italien geschaltet (Dank an Herrn Eberle fürs Einrichten!). Wir hören im Hintergrund die italienischen Schüler lachen. Tommaso tritt an den Computer in Italien. „Ich heiße Tommaso. Wie geht es Dir, Raphael?“, kommt die Reaktion aus der Ferne in einem noch mühsamen Deutsch, das die italienischen Schüler eben erst in ihrem Deutschkurs gelernt haben. Zwanzig deutsche Schüler, zwei Lehrer (Wettig, Ebinger) sowie unsere Italienisch-Dozentin Frau Carmeni von der vhs lachen nun ihrerseits. Doch Raphael lässt sich nicht beirren, fragt in echtem Italienisch nach dem Lieblings-Fußballverein – „Milan“, antwortet Tommaso wie aus der Pistole geschossen. Wie alt er sei: „Quindici“! Ängstlich warten die anderen Deutschen und wollen möglichst nicht drankommen, denn das klingt doch alles sehr fremd, und in so einem Moment scheint unser Partnergymnasium Liceo Sandro Pertini in Ladispoli bei Rom sehr weit weg. Zumal die Technik noch in den Kinderschuhen steckt. Die Italiener kriegen dieses Mal ihre Kamera nicht an, wir dagegen können bis jetzt nur auf einem privaten Notebook skypen, Mikros und Lautsprecher sind absolut nicht geeignet für eine Schülergruppe. Man hat den Eindruck, so richtig persönlich wird es mit diesem „Skype“ wohl nicht werden. Das erhoffen wir alle dann vom persönlichen Treffen bei unserem Aufenthalt, der in den Winterferien Ende Februar 2012 beginnen wird. Der zehntägige Gegenbesuch soll dann im März 2013 stattfinden.

 

Gebannt schauen wir im Dezember 2011 in den Bildschirm, wo wir zum ersten Mal unsere Austausch-Schüler per Videokonferenz treffen.

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Wir leben in der EU, doch erst bei echten Begegnungen im fremden Land kann der Horizont wachsen. Wie mühsam dies ist, zeigt der Grundlagen-Sprachkurs. Doch die Schüler sind voller Energie: Weder technische noch sprachliche Barrieren scheinen sie zu ermüden. Die Zusatznachmittage hier auf dem Weg in Richtung vereintes Europa führen zu keinen Klagen! Die Italiener erzählten am Bildschirm, bei einem Drachenboot-Rennen auf einem See sollten unsere THG-Schüler gegen die Sandro-Pertini-Schüler antreten.

Wir waren überrascht, als wir nach den Sommerferien erfuhren, dass der Antrag der Lateinfachschaft durchkam und das THG in das zweijährige COMENIUS-Förderprogramm der EU aufgenommen wurde. Herr Plum und seine Frau hatten diesen Kontakt zu der Partnerschule bereits vor Jahren vermittelt. Nun half diese europäische Verbindung uns, ein anspruchsvolles Projekt auf die Beine zu stellen. Auf Englisch, Italienisch und Deutsch, und sicher auch mit Händen und Füßen wollen wir uns in künstlerischen, sportlichen, sprachlichen und Computer-Projekten näher kommen und wünschen uns „Buon viaggio!“

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