Glaube

Im Wesentlichen Einheit, im Unwesentlichen Freiheit, in allem Liebe.

In necessariis unitas, in dubiis libertas, in omnibus caritas.

Markantun de Dominis/Johann Arndt/Augustinus von Hippo

 

17. Juli 2014

 

Goncalo M. Tavares: Joseph Walsers Maschine. Roman. Aus dem Protugiesischen von Marianne Gareis. München: DVA, 2014.

Dieses Buch beginnt mit dem Motto:

 

"Er wollte ein Vaterunser beten, aber er konnte sich nur des großen Einmaleins entsinnen." Hans Christian Andersen

 

(SZ 7.7.2014)

 

 

 

 

Sa, 4. Mai 2013

Kirchentag in Hamburg. Margot Käßmann, zurück getretene Bischöfin und Luther-Beauftragte, meint, Christen sollen "Nervensägen" sein. Sie selber ist auch so eine scharfe Säge, und ein paar Späne sind abgefallen: "Wie zynisch ist eine Gesellschaft, die sagt, Weltverbesserer seien naiv? Wenn Gott mich irgendwann fragt: Margot, was hast du gemacht in deinem Leben, und ich muss sagen: Ich habe 11,6 Jahre ferngesehen (oder in einen Bildschirm gestarrt), das wäre peinlich." Das trifft. Aber zum Glück gilt ebenso, was ich heute morgen in einer Schülerantwort lese. Ich fragte in der Geschichtearbeit: Arbeite aus dem Text heraus, wie man laut Luther das Seelenheil richtig erlangt! "Gott vergibt einem, wenn man es bereut und ihn bittet. Man muss keinen Ablassbrief kaufen."

Papst Benedikt XVI. hält eine Reihe über große Gestalten der frühen Kirche. Interessiert hat mich der Vortrag über Ambrosius, den Bischof von Mailand, dessen liturgischen Gedenktag die Kirche am 7. Dezember beging. Weil ich den Film Augustinus sah, und der war wiederum von Ambrosius mehr als beeindruckt. Aber warum? Quelle: http://www.vatican.va/holy_father/benedict_xvi/audiences/2007/documents/hf_ben-xvi_aud_20071024_ge.html


Mittwoch, 24. Oktober 2007

 

Der Hl. Ambrosius

Liebe Brüder und Schwestern!

Der heilige Bischof Ambrosius – über den ich heute zu euch sprechen will – starb in Mailand in der Nacht vom 3. auf den 4. April 397. Es war der Morgen des Karsamstag. Am Vortag hatte er gegen fünf Uhr nachmittag, mit kreuzförmig geöffneten Armen auf dem Bett liegend, zu beten begonnen. So nahm er während des feierlichen Ostertriduums am Tod und an der Auferstehung des Herrn teil. »Wir sahen, daß er seine Lippen bewegte«, bezeugt Paulinus, der treue Diakon, der auf Anregung des Augustinus die Vita des Ambrosius schrieb, »aber wir hörten seine Stimme nicht«. Plötzlich schien sich die Lage rasch zu verschlimmern. Honoratus, der Bischof von Vercelli, der sich dort aufhielt, um Ambrosius beizustehen, und im Obergeschoß schlief, wurde von einer Stimme geweckt, die wiederholt rief: »Schnell, steh auf! Ambrosius liegt im Sterben…«. »Honoratus ging eilends hinunter« – schreibt Paulinus weiter – »und reichte dem Heiligen den Leib des Herrn. Sobald er ihn empfangen und geschluckt hatte, hauchte Ambrosius seinen Geist aus und nahm die gute Wegzehrung mit sich. So genießt seine Seele, gestärkt durch die Kraft jener Speise, nun die Gemeinschaft der Engel« (Vita 47). An jenem Karfreitag des Jahres 397 brachten die ausgebreiteten Arme des sterbenden Ambrosius seine mystische Teilnahme am Tod und an der Auferstehung des Herrn zum Ausdruck. Dies war seine letzte Katechese: Im Schweigen der Worte sprach er noch einmal durch das Zeugnis des Lebens.

Ambrosius war nicht alt, als er starb. Er war noch nicht sechzig. Er wurde um das Jahr 340 in Trier geboren, wo sein Vater Präfekt Galliens war. Die Familie war christlich. Nach dem Tod des Vaters brachte ihn seine Mutter noch als Knabe nach Rom und bereitete ihn für die Laufbahn im Staatsdienst vor, indem sie ihm eine solide rhetorische und juridische Ausbildung zuteil werden ließ. Um das Jahr 370 wurde er mit der Leitung der Provinz Aemilia-Liguria mit Sitz in Mailand betraut. Gerade dort tobte damals der Kampf zwischen Rechtgläubigen und Arianern, vor allem nach dem Tod des arianischen Bischofs Auxentius. Ambrosius griff ein, um die Gemüter der beiden gegnerischen Parteien zu versöhnen, und bewies dabei eine solche Autorität, daß er, obwohl er nur ein einfacher Katechumene (Taufbewerber) war, vom Volk per Akklamation zum Bischof von Mailand ausgerufen wurde.

Bis zu jenem Zeitpunkt war Ambrosius der höchste Beamte des Reiches in Norditalien gewesen. Der neue Bischof, der in kultureller Hinsicht gut ausgebildet war, aber kaum Kenntnisse von der Heiligen Schrift besaß, machte sich nun mit Eifer daran, sie zu studieren. Kennen und auslegen lernte er die Bibel durch die Werke des Origenes, des unangefochtenen Meisters der »Alexandrinischen Schule«. Auf diese Weise brachte Ambrosius die von Origenes begonnene Schriftbetrachtung in den lateinischen Kulturraum und führte die Praxis der »lectio divina« auch im Abendland ein. Die Methode der »lectio« bestimmte schließlich die ganze Predigttätigkeit und die Schriften des Ambrosius, die gerade dem betenden Hören des Wortes Gottes entspringen. Der berühmte Anfang einer Katechese des Ambrosius zeigt auf vortreffliche Weise, wie der heilige Bischof das Alte Testament auf das christliche Leben anwandte: »Unser Vortrag hat täglich im Anschluß an die Lesung, sei es der Geschichte der Patriarchen, sei es der Vorschriften des Buches der Sprichwörter, vom sittlichen Verhalten gehandelt« – sagt der Bischof von Mailand zu seinen Katechumenen und Neugetauften –, »damit ihr, durch sie gebildet und unterwiesen, euch daran gewöhnt, in den Pfad der Väter zu treten und dem Weg des Gehorsams gegenüber den göttlichen Geboten zu folgen« (De mysteriis 1,1). Mit anderen Worten: nach dem Urteil des Bischofs konnten sich die Neugetauften und Katechumenen nun als gut vorbereitet auf die großen Geheimnisse Christi betrachten, nachdem sie die Kunst des guten Lebens erlernt hatten. So geht die Predigt des Ambrosius – die den tragenden Kern seines gewaltigen literarischen Werkes darstellt – von der Lesung der heiligen Bücher aus (»den Patriarchen«, das heißt den Geschichtsbüchern, und den »Sprichwörtern«, also den Büchern der Lehrweisheit), um im Einklang mit der göttlichen Offenbarung zu leben.

Es ist offensichtlich, daß das persönliche Zeugnis des Predigers und der Grad der Beispielhaftigkeit der christlichen Gemeinde die Wirksamkeit der Predigt bedingen. Unter diesem Gesichtspunkt ist ein Abschnitt aus den Bekenntnissen des hl. Augustinus von Bedeutung. Er war als Lehrer für Rhetorik nach Mailand gekommen; er war Skeptiker, kein Christ. Er war auf der Suche, aber nicht imstande, wirklich die christliche Wahrheit zu finden. Es waren nicht in erster Linie die schönen Predigten des Ambrosius (auch wenn sie von Augustinus geschätzt wurden), die das Herz des skeptischen und verzweifelten jungen afrikanischen Rhetors bewegten und ihn endgültig zur Bekehrung drängten. Es war vielmehr das Zeugnis des Bischofs und seiner mailändischen Kirche, die betete und sang, einig wie ein einziger Leib. Eine Kirche, die fähig war, den Anmaßungen des Kaisers und seiner Mutter zu widerstehen, die in den ersten Tagen des Jahres 386 erneut die Enteignung eines Kultgebäudes für die Zeremonien der Arianer verlangt hatten. In dem Gebäude, das beschlagnahmt werden sollte – so erzählt Augustinus – »hielt das fromme Volk Nachtwache, bereit, mit seinem Bischof zu sterben «. Dieses Zeugnis aus den »Bekenntnissen« ist wertvoll, da es andeutet, daß sich etwas im Inneren des Augustinus zu regen begann, der fortfährt: »Auch wir selbst, obgleich noch kalt und nicht von deinem Geist befeuert, wurden doch vom Bangen und von der Verwirrung der Stadt ergriffen« (Bekenntnisse 9,7).

Vom Leben und Vorbild des Bischofs Ambrosius lernte Augustinus glauben und predigen. Wir können uns auf eine berühmte Predigt des Afrikaners beziehen, die es wert war, viele Jahrhunderte später in der Konzilskonstitution Dei verbum zitiert zu werden: »Darum müssen alle Kleriker« – mahnt in der Tat Dei Verbum in Nr. 25 –, »besonders Christi Priester und die anderen, die sich als Diakone oder Katecheten ihrem Auftrag entsprechend dem Dienst des Wortes widmen, in beständiger heiliger Lesung und gründlichem Studium sich mit der Schrift befassen, damit keiner von ihnen« – und hier folgt das Zitat aus Augustinus – »zu ›einem hohlen und äußerlichen Prediger des Wortes Gottes‹ werde, ›ohne dessen innerer Hörer zu sein‹«. Er hatte gerade von Ambrosius dieses »Hören von innen heraus« gelernt, diese Beharrlichkeit im Lesen der Heiligen Schrift in betender Haltung, um so das Wort Gottes wirklich im eigenen Herzen zu empfangen und ganz in sich aufzunehmen.

Liebe Brüder und Schwestern, ich möchte euch noch eine Art »patristische Ikone« vorlegen, die, wenn sie im Licht dessen interpretiert wird, was wir soeben gesagt haben, einprägsam »das Herz« der ambrosianischen Lehre darstellt. Im sechsten Buch der »Bekenntnisse« berichtet Augustinus von seiner Begegnung mit Ambrosius, einer Begegnung, der in der Kirchengeschichte gewiß große Bedeutung zukommt. Er schreibt wörtlich: Wann immer er den Bischof von Mailand aufsuchte, fand er ihn stets von Scharen – »catervae« – problembeladener Menschen umdrängt, deren Nöte er sich annahm. Immer wartete eine lange Schlange darauf, mit Ambrosius zu sprechen und bei ihm Trost und Hoffnung zu finden. Wenn Ambrosius einmal nicht bei ihnen, bei den Leuten war (was immer nur für eine kleine Weile vorkam), stärkte er entweder seinen Körper durch die nötige Nahrung oder er labte seinen Geist durch die Lesung. Hier bringt Augustinus sein Staunen zum Ausdruck, da Ambrosius die Schrift mit geschlossenem Mund, nur mit den Augen las (vgl. Bekenntnisse 6,3). In den ersten christlichen Jahrhunderten war nämlich das Lesen unbedingt zum Zweck der Verkündigung vorgesehen, und das laute Lesen erleichterte das Verständnis auch für den, der vorlas. Daß Ambrosius die Seiten allein mit den Augen durchzugehen vermochte, weist den erstaunten Augustinus auf eine einzigartige Fähigkeit des Lesens und der Vertrautheit mit der Schrift hin. Nun, in jenem »stillen Lesen«, wo das Herz sich bemüht, zum Verständnis des Wortes Gottes zu gelangen – das ist die »Ikone«, von der wir sprechen –, kann man die Methode der ambrosianischen Katechese erkennen: Es ist die Schrift selbst, die – wenn im Innersten aufgenommen – die Inhalte eingibt, die zu verkündigen sind, um zur Umkehr der Herzen zu führen.

So ist also nach der Lehre sowohl des Ambrosius wie des Augustinus die Katechese vom Lebenszeugnis nicht zu trennen. Für den Katecheten kann auch dienlich sein, was ich in derEinführung in das Christentum vom Theologen gesagt habe: Wer zum Glauben erzieht, darf es nicht riskieren, als eine Art Clown zu erscheinen, der »beruflich« eine Rolle spielt. Vielmehr muß er – um ein Bild zu gebrauchen, das Origenes, einem von Ambrosius besonders geschätzten Schriftsteller, teuer ist – wie der geliebte Jünger sein, der sein Haupt an das Herz des Meisters gelegt und dort die Art zu denken, zu sprechen und zu handeln gelernt hat. Der wahre Jünger ist letzten Endes der, der das Evangelium auf die glaubwürdigste und wirksamste Weise verkündet.

Wie der Apostel Johannes ist der Bischof Ambrosius – der nie müde wurde zu wiederholen: »Omnia Christus est nobis! Für uns ist Christus alles!« – ein wahrer Zeuge des Herrn. Mit seinen eigenen, von Liebe zu Jesus erfüllten Worten beschließen wir so unsere Katechese: »›Omnia Christus est nobis!‹ Wenn du eine Wunde heilen willst, ist er der Arzt; wenn du vom Fieber ausgebrannt bist, ist er die Quelle; wenn du von der Ungerechtigkeit unterdrückt wirst, ist er die Gerechtigkeit; wenn du Hilfe brauchst, ist er die Kraft; wenn du den Tod fürchtest, ist er das Leben; wenn du den Himmel ersehnst, ist er der Weg; wenn du in der Finsternis bist, ist er das Licht… Kostet und seht, wie gut der Herr ist: Selig der Mensch, der auf ihn hofft!« (De virginitate 16,99). Hoffen auch wir auf Christus. So werden wir selig sein und in Frieden leben.


Die Reihe der Katechesen über große Gestalten der frühen Kirche setzen wir heute mit dem heiligen Bischof Ambrosius fort. Er kam um das Jahr 340 in einer christlichen Familie in Trier zur Welt. Wie sein Vater trat Ambrosius in den staatlichen Dienst und wurde schon in jungen Jahren zum ranghöchsten römischen Beamten in Norditalien. Dort bemühte er sich nach dem Tod des Bischofs von Mailand mit Geschick und Autorität um die Lösung innerkirchlicher Spannungen und wurde daraufhin, obwohl er selber erst Katechumene (d.h. Taufbewerber) war, von den Gläubigen per Akklamation zum Bischof gewählt. Ambrosius stellte sich dieser für ihn überraschenden Aufgabe und begann, sich mit Eifer in das Studium der Heiligen Schrift zu vertiefen. Als Jünger legte er im betenden Hören auf Gottes Wort gleichsam sein Haupt an das Herz Christi, als Hirte führte er die Gläubigen im gemeinsamen Gebet, in der Liturgie und im Zeugnis für das Evangelium. Nicht wenige – unter ihnen der hl. Augustinus – folgten diesem leuchtenden Beispiel und konnten schließlich mit Ambrosius sagen: „Omnia Christus est nobis!“ – „Für uns ist Christus alles!“

* * *

 

So, 1. Juli 2012: Kopie aus facebook:

‎"Gott ist für mich so eine Art hervorragender Film wie "Gandhi", mehrfach preisgekrönt und großartig! Und die Amtskirche ist lediglich das Dorfkino, in dem das Meisterwek gezeigt wird. Die Projektionsfläche für Gott. Die Leinwand hängt schief, ist verknittert, vergilbt und hat Löcher. Die Lautsprecher knistern, manchmal fallen sie ganz aus oder man muss sich irgendwelche nervigen Durchsagen während der Vorführung anhören. [...] Man sitzt auf unbequemen, quietschenden Holzsitzen und es wurde nicht mal sauber gemacht. Da sitzt einer vor einem und nimmt einem die Sicht, hier und da wird gequatscht und man bekommt ganze Handlungsstränge gar nicht mehr mit.
Kein Vergnügen wahrscheinlich, sich einen Kassenknüller wie "Gandhi" unter solchen Umständen ansehen zu müssen. Viele werden rausgehen und sagen: "Ein schlechter Film." Wer aber genau hinsieht, erahnt, dass es sich doch um ein einzigartiges Meisterwerk handelt. Die Vorführung ist mies, doch ändert sie nichts an der Größe des Films. Die Leinwand und Lautsprecher geben nur das wieder, wozu sie in der Lage sind. Das ist menschlich.
Gott ist der Film und die Kirche ist das Kino, in dem der Film läuft. Ich hoffe, wir können uns den Film irgendwann in bester 3D- und Stereo-Qualität unverfälscht und mal in voller Länge angucken! Und vielleicht spielen wir dann ja sogar mit!"
(Quelle: "Ich bin dann mal weg", Hape Kerkeling)
Dir, Conni Auer und 15 anderen gefällt das.
    • Hans-Joachim Eißler Hat die Tina heute im Chor als Andacht vorgelesen. Finde ich einen ganz treffenden Vergleich.
    • Hans-Joachim Eißler Jeder Vergleich hinkt natürlich ein bisschen... Aber es wird deutlich, dass man die "Dimensionen" auseinanderhalten sollte.

 

So, 13. Mai 2012

Gestern fand in Brüssel eine christliche Konferenz statt "Miteinander für Europa". Diese Bewegung wird von 200 Gruppen gebildet aus allen Konfessionen und macht eine sehr gute Arbeit m.E. Die Konferenz lief per Video-"Schalte" auch in 144 europäischen Städten ab. 

http://www.miteinander-wie-sonst.org/einzelansicht/?tx_ttnews%5Btt_news%5D=23&cHash=fced3f80d7030331878625c61fd08f09

 

Samstag, 12. Mai 2012
Heute schreibt ein Hamburger Propst, J.H. Claussen, in der Süddeutschen auf S.17 unter Anderem über den Religionssoziologen Prof. Dr. Detlef Pollack. ("Ritus und Infrastruktur -- die Lage der Kirchen in Deutschland ist stabil labil. Aber wie lange noch?")
Er sieht die Kirche wie andere Kultureinrichtungen, Theater, Museum, Verlag, Zeitung, auf dem Rückzug. Es geht um D. Pollacks Forschungen zum Begriff Säkularisierung. Dramatisch entwirft er ein Bild des christlichen Europas: In England und Niederlanden sind die Kirchen praktisch zusammen gebrochen (daher auch der aggressive Atheismus). In Irland beginnt es grade. In Deutschland könnte es schnell so weit sein. Claussen wiederholt, was an dieser Stelle kürzlich schonmal stand: Den Katholiken fehlt es an Priester-Nachwuchs (Katholiken hätten so wenig Kinder, dass sie keinen Sohn mehr übrig hätten für die Kirche, für Ärmere gebe es genug andere Aufstiegschancen). Den Evangelischen gehe es an den Kragen wegen Milieu-Verengung, will heißen nur das Bürgertum sei noch da (es gibt grad einen Stand für den Eine-Welt-Laden auf einer Solar-Messe, da sieht man dieses evangelische Bürgertum leibhaftig).
Meine Meinung: Der Propst hat menschlich gesehen recht, ist super informiert und belesen und witzig, eine Lust zu lesen. Was er sagt, könnte eintreten. Er liefert einen hervorragenden Horizont zum Beten. Benennt die Brennpunkte ("für wo am nötigsten"). Aber: Er ist typisch evangelisch: ein preußischer Pessimist. Die Kirche wird genau so wenig aussterben wie das Theater, Museum, der Verlag oder die Zeitung. Sie werden sich aber sehr verändern müssen. Und dann: Die Kirche ("die Stadt Gottes") wird "fein lustig bleiben", immer. Auf Noahs Arche war es sicher. Der Rock Christi wird nicht geteilt (aus Klaus Bergers Kirchen-Buch). 
Auch das Fazit Claussens ist schrecklich: Die Zukunft sei eine Frage der Infrastruktur! (Was er über die Diakonie schreibt und das Kirchenleiten ist ja wohl sehr richtig.) Sicher ist da was dran (Luther: Arbeiten (an der Infrastruktur), wie wenn alles beten nichts nützen würde). Aber die Zukunft liegt an uns, am Heiligen Geist, und wie wir Freunde finden und haben und Gemeinschaft leben und teilen und dabei der Heilige Geist wehen kann.


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