17.07.2014

Traurig: Heute konnte ein Schüler nicht in die Schule wegen Trauer darüber, dass seine Wellensittiche entflogen sind.

 

Sa, 10. Mai 2014

Der Wahlkampf läuft für die Kommunalwahl und die Europa-Wahl. Erstmals mit Spitzenkandidaten: Juncker für die CDU, Schulz für die SPD. Auch Personalräte werden an den Schulen gewählt. Füllte grad die umfangreichen Bögen aus. In Prag, wo ich mit 11ern eine Woche war, war es abends schon noch kühl. Mal sehen, was die Kalte Sophie bringt. 

Sa, 4. Mai 2013

Waren im starken Regen unter dem Schirm spazieren. Die Felder satt grün mit jungen Halmen.

26. April 2013

Endlich blüht im Hinterhof vor unserem Fenster der riesige Kirschbaum! Ein unglaubliches Fest wieder dieses Meer an feinstem Weiß, üppig und dekorativ aufgereiht, nun auch noch mit dem feinen Grün der frischen Blätter dazwischen.

Sa, 2. März 2013

Fuhr heute mit dem Zug zum Langlaufen auf den Sommerberg, unpassender Name! Tief verschneit, im Nebel alles mit dickem Reif überzogen! Herrlicher Winter in Wildbad, alles ganz einsam auf der Lopie. 

23. Februar 2013

Eine anstrengende Schulwoche war das! Jetzt ist grad die Phase, wo die Halbjahres-Infos (Zeugnisse) ausgegeben sind und so mancher davon ausgeht, jetzt läuft erst mal eh nichts! Unterrichten ist da manchmal wie gegen eine Wand des Desinteresses fahren. In unserem satten Land ist das ja eine Grundfrage, woran haben wir Interesse, was macht uns Freude? Wonach haben wir Hunger? Was befriedigt uns?

Schön, dass es immer einige Schüler gibt, die ausgeruht und vorbereitet kommen, höflich und respektvoll der Schule begegnen. Es ist eine Wucht, wie diese Schüler aufblühen, auch schwierige Zusammenhänge hupfen-leicht begreifen, komplexe Aufgaben fast schneller lösen als ich! Einige Sechser zum Beispiel nutzten eine Hohlstunde dafür, die Latein-Geschichte von Cleon, der statt seine Schützlinge in die Schule zu geleiten, mit diesen auf Abwege gerät und die Monumente des republikanischen Rom bewundert, den Trubel auf dem Rindermarkt ("Interesse" 9 A), einige Schüler nutzen die Hohlstunde also, diese Geschichte bis zum Ende rauszukriegen! Die waren selber ganz begeistert von sich! Da trägt der Fleiß Früchte. Denn um so einen Text zu verstehen, muss man seine Vokabeln schon gut präsent haben, viele grammatikalischen Endungen und Konstruktionen im Text rechtzeitig erkennen und richtig verstehen. Da stecken viele Stunden Arbeit im Stillen dahinter, das ist wie Geige oder Klavier üben. Und dann plötzlich innerhalb von 45 Minuten versteht man dank dieses erreichten Wissens-Levels eine Seite flüssig und bis zum Ende, wo andere Stunden bräuchten, ins Stocken geraten bzw. nur unverständliche Buchstaben-Wüste vor sich sehen. 

7. Januar 2013

Heute in der Schule: Ein Schüler erzählt, dass gerade das serbische Weihnachtsfest sei. Frohe Weihnachten nach Serbien und Russland! Ein Kollege berichtete vom Roten Meer, der Wüste, alten Kultur-Städten. Da kriegt man ein warmes Herz und erträgt den Winter schon besser! 

25. Dezember 2012

Am Heiligen Weihnachtsfest traf ich Kollegen im Gottesdienst! Sehr belebend das Aufeinandertreffen, die Weihnachtsbotschaft in Wort und Musik und im Abendmahl. Auf der Heimfahrt im Autoradio dann plötzlich die Weihnachtsbotschaft vom Petersplatz in Rom: Der Papst zitiert Augustinus: Die Prophezeiung habe der knapp, aber treffend erklärt: Aus der Erde sprosst die Wahrheit, das ist in Jesu Geburt erfüllt. Die Gerechtigkeit schaut herab vom Himmel. Sehr theologisch, ich ahne nur, was da alles an Wissen dahinter steht. Jedenfalls entsteht eine riesige Freude als das Ergebnis für alle Völker.  

Freitag, 16. Nov. 2012

Die letzten Wochen hab ich wieder mal wie so oft interessante Einblicke in unsere Gesellschaft bekommen: Ein Schüler, der offensichtlich wenig Unterstützung von daheim bekommt / bekommen kann wegen widriger Lebensumstände, erzählte, er sei um zehn Euro bestohlen worden. Jetzt könne er sich kein neues Heft in meinem Fach kaufen. Dabei sei das alte voll. Zum Glück fand sich ein Spender, der ihm die paar Cent für ein neues Heft gab. Die nahm er auch dankbar an. 

Ein anderer Schüler, intelligent und begabt, kam während der Klassenarbeit: Er verstehe das Wort Pflug nicht. (aratrum, la charrue, aratro, plough.) Ob das eine Art von Tongefäß sei !! So lässt sich doch in der Schule so Manches klären und heilen.

11.11.2012

Schönes Schwaben-und-Schotten-Erlebnis: Ich fahr mit dem Auto in die Tankstelle rein, weil das E-10-Benzin grad so billig ist. In dem Moment, als ich die Zapf-Pistole nehm, springt die große Preistafel um: Das Benzin wird nochmal um zwei Cent billiger. Ein Glück, dass ich nicht früher dran war un dnch für 1,52 Euro getankt hab. 

Mittwoch, 31. Okt. 2012

Ferien, Zeit, sich Gedanken zu machen über mündliche Noten, über unser Comenius-Projekt, über zukünftige Klassenarbeiten und wie man die Schülerinnen und Schüler am besten darauf vorbereitet.

Mittwoch, 24. Okt. 2012

Hochsaison, vor den Ferien staut sich wie immer alles! Siehe "Schule/Korrekturzeiten Klassenarbeiten" !

Samstag, 6. Oktober 2012

Ein Vergleichstest der KMK zeigt wieder, dass im Süden die Grundschüler viel besser sind als im Norden. Erstaunlich find ich, wie schwer es ist, die Ursachen zu finden. Es gibt wenig Kriterien, wenig Fakten, an was es liegt, aber immer -- typisch deutsch -- viel ideologische Scheuklappen, Rechts-links- und Schwarz-weiß-Polemik. Den Schülern hilft das am wenigsten. 

Immerhin gebe es drei "Hinweise" oder Ursachen-Bündel, die "schuld" sein könnten an schlechteren Schülerleistungen: a) In schlechteren Bundesländern hatten die Lehrer weniger Fortbildungen besucht, b) hatten viele Lehrer fachfremd unterrichtet und c) war der Notendruck geringer, da die Noten nicht darüber entschieden, ob man aufs Gymnasium darf oder nicht. Bis auf c, das Druck-Argument, das aber politisch absolut unkorrekt ist, scheinen die anderen beiden Faktoren aber recht windig oder zufällig, aber immerhin werden hier einmal konkrete Dinge benannt! Das ist im Bildungssektor, diesem Nebeltal, ein ganz neuer Lichtblick.

Was aber immer feststeht in Deutschlands Schulen, ob Süd, ob Nord: Überall entscheidet das Bildungsniveau der Herkunftsfamilie über den Lebensweg noch viel zu stark. Keiner weiß aber so richtig warum. Da wird unterschwellig vermutet, dass die Lehrer so konservativ, selektiv, grausam und streng sind, dass sie Schüler wie im 19. Jahrhundert in Schubladen einteilen. Ist der Vater Fabrikbesitzer, Rechtsanwalt etc., also Oberschicht, wird sein Sprössling von den verknöcherten Pädagogen sehr gefördert und als angehender Akademiker aufs Gymnasium gehoben, während Migrantenkinder im Unterricht irgendwie nie drangenommen würden, sie können ja eh nichts. 

Ich habe aber seit PISA folgende These: Das eben beschriebene Lehrerbild gibt es praktisch nicht m.E., sondern es ist schlicht die Schwäche der Institution Schule, die das Bildungsniveau der Herkunftsfamilie unbemerkt und unbeabsichtigt so wichtig werden lässt. Ich bin mir sicher, dass die Schulen, das Ansehen der Lehrer, das ganze System insgesamt schleichend schwächer geworden sind. Wenn Schüler oder Eltern sich beschweren, Druck machen, wird in der Regel nachgegeben (was ja nicht schlecht sein muss), kein Lehrer will mehr autoritären "Frontalunterricht" machen, der Lehrer als "Moderator", "Lernbegleiter" ist angesagt! "Offene Unterrichtsformen", Gruppenarbeit, Lernzirkel etc. werden praktiziert, Strafen, Druck machen, Sitzenbleiben ist verpönt, halbe Klassen bestehen aus Minimalisten, die mal abwarten, ob sie nicht das Abi auch ohne Fleiß schaffen, Spicken bei Klassenarbeiten gilt als Bagatelle. Man ist entspannt und gechillt. Mal abwarten, was "der da vorne" so noch alles vorturnt. Durch diese Erwartungshaltung, dass die Schule einem bitte mal was bieten soll (dabei kann die Schule im Medienzeitalter der Reizüberflutung niemals mithalten und hat von vorn herein verloren), wird die Schule geschwächt, die Lehrer kommen mit Aufsichten in den Pausen, mit Hausaufgabenkontrollen, mit Ruhe herstellen in den Klassen kaum mehr herum, viele Klassenarbeiten sind -- ehrlich gesagt -- kaum "korrigierbar", zumal das Druck machen (das Druckmachen auf die armen Schüler), wie gesagt, total verpönt ist. Und all das führt dazu, dass die, die Eltern haben, die lesen, die beim gemeinsamen Tischgespräch die Lernthemen der Schule zur Sprache bringen, kurz: die gebildete Eltern haben, in der Schule gut mitkommen, von den offenen Lernformen sogar viel profitieren, wenn sie nicht ganz faul sind. Andererseits haben wir viele Schüler, die erzählen, dass sie zuhause keinen Schreibtisch haben, praktisch keine Bücher, dass zuhause zwar viel stattfindet, aber für Schulthemen oder ruhiges Hausaufgaben machen ist da gewiss kein Raum. Und das sind dann die in der Statistik, die auch in der Schule nicht gefördert werden können, die gerade auch von Offenen Unterrichtsformen nicht viel haben. Fazit:

Schwache Schule --> Schwache Schüler. Interessanterweise wird aber in meinem Umfeld, vor allem von Älteren, Schule nach wie vor für zu autoritär gehalten, zu stark!! (Frei nach Erich Fried: Seid Sand, nicht Öl im Getriebe der Welt (im autoritären Schulsystem).) Und sie tun alles dafür, um die Schule weiter zu schwächen. So wird natürlich nie was weiter gehen. Aber ich bin mir sicher: denken wir einmal über die Schwächen unseres Schulsystems nach und versuchen wir es einmal mit Stärkung statt weiterer Schwächung! Oft erlebe ich: Wird einem pubertären Jungen, der angeblich nicht leserlich handschreiben kann, gesagt, es gibt Heftnoten (was aus Arbeitsüberlastung kaum ein Lehrer mehr macht, denn dieser "Service" kostet viele Nacht-Stunden), kann er plötzlich doch ganz ordentlich schreiben, hat plötzlich doch einen Füller hergezaubert, wo er vorher mit Billig-Kuli geschmiert hatte. Hat er einmal angebissen, eine gute Heftnote bekommen, läuft es plötzlich das ganze Schuljahr viel ordentlicher als ohne den "Druck" der Heftnoten. Aber dafür muss der Lehrer gestärkt werden, Zeit haben, klare Kriterien, keine nervtötenden Diskussionen (ich leg ihnen das Heft morgen ins Fach ..., ich finde Heftnoten kindisch, kein Lehrer macht sowas ...).  

Fr, 28.09.2012

Wochenende, Zeit, sich um die anstehnden Klassenarbeiten zu kümmern. Was würde auf die Klassen passen? Was können die Schüler schon jetzt nach drei Wochen gut, für welches Thema haben sie sich besonders interessiert, wo kamen gute Diskussionen zustande. Heute zum Beispiel schauten wir die These des Holocaust-Forschers Götz Aly an, dass der Massenmord an den Juden auch ein Massen-Raub-Mord gewesen sei. 95 % der Deutschen haben materiell profitiert von enteigneten Lebensmitteln, Wohnungen, Möbeln, Arbeitsstellen, den sogenannten Arisierungserlösen. Das ergab ein interessantes Gespräch mit Schülerinnen, die sich eingelesen hatten.

Letzte Woche um die Uhrzeit wanderten wir übers Kraichgau von der Ravensburg über Sulzfeld nach Eppingen. So ein Lehrerausflug ist praktisch die einzige Gelegenheit im Schuljahr, wo man einmal in entspannter Atmosphäre mit Kollegen ins Gespräch kommen kann. Daher sind das immer sehr schöne Anlässe, von menschenfreundlichen Kollegen mit viel Aufwand vorbereitet und von uns gerne finanziert. Außerdem gab es eine sehr romantische Einladung mit netten Leuten und vielen Gesprächen an diesem Wochenende. 

Das Wochenende davor war ich mit alten Freunden auf der Nagelfluh-Kette wandern, gewohnt haben wir in einem alten Bauernhaus. Ich war der einzige Lehrer in der Runde. Der Vergleich mit anderen Branchen ist unersetzlich.

Ein Glück, dass dieses Wochenende frei von Freizeit-Stress ist, denn wenn jetzt die Klassen-Arbeiten kommen und der Unterricht seinen Fortgang nimmt, ist Freitag/Samstag Hauptarbeitstag! Die Vorbereitungen der Sommerferien müssen jetzt aktualisiert werden.  

 

Donnerstag, 20. September 2012

Wie das Landesdenkmalamt mitteilt, wurden vorgestern am alten Römerkastell in Stuttgart-Bad Cannstatt bei einer Rettungsgrabung ein römischer Holzboden von 30 qm entdeckt. Dass Holz sich 1900 Jahre erhält, ist selten! Und es hat sich hier unter Luftabschluss anscheinend sehr gut erhalten.

http://novesium.wordpress.com/2012/09/20/romischer-holzboden-in-bad-cannstatt-entdeckt/

 

http://www.epoc.de/artikel/1165444&_z=798890

 

Der Sparrhärmlingweg dort (siehe google Maps) folgt in seinem kerzengeraden Verlauf der alten Römerstraße Bad Cannstatt--Pforzheim--Ettlingen (vgl. den Verlauf der A 8). Die Ausgräber fanden diesen Sommer auch den Unterbau dieser Straße: Steinpackung, sechs Meter breit, ein Meter hoch. Wenn man diesem Weg auf google Maps nach Westen folgt, kommt man über den Pragsattel nach Feuerbach, dort den kerzengeraden Orstsstraßen folgen, Hohewartstraße Richtung Solitude-Schloss in den Wald, durch Leonberg der "Römerstraße" folgen, die sich in genau derselben Richtung kilometerweit über die Felder und durch Rutesheim und Perouse fortsetzt, am Heimsheimer Gefängnis vorbei zwischen Friolzheim und Teifenbronn durch. Hier wurde ja 1934 der römische Meilenstein gefunden, der den Reisenden auf der Römerstraße sagte: "A Portu Leugas V", d. h. "Von Pforzheim (sind es bis hierher) fünf Leugen". Eine gallische Leuge entspricht 2,2 Kilometern, und von dem Fundort sind es wirklich elf Kilometer, ziemlich kerzengerade durch den Hagenschieß-Wald, bis Pforzheim, wo die Militärstraße an der Martinskirche beim Klinikum die Enz überquerte, dann oben vom Wallberg aus ziemlich gerade weitergeht (dem "Viehweg" nach Westen folgen) in die Weinberge von Dietlingen und Ellmendigen, eine richtige Hochstraße, immer oben. Nördlich von Auerbach und Karlsbad vorbei. In Waldbronn geht es die Steige hinunter ins Albtal. Ab Busenbach ist es die Alb entlang nicht mehr weit nach Ettlingen, wo unter der Martinskirche römische Fundamente liegen. Zwei Martinskirchen, direkt an (Ettlingen) oder sogar auf die Römerstraße gebaut (Pforzheim): dies zeigt, dass nach den Römern die Franken über diese Route ins Land kamen. Martin von Tours war der Nationalheilige der Franken. Die christlichen Missionare kamen zusammen mit den fränkischen Soldaten und Kaufleuten ins Land und gründeten überall ihre Martinskirchen, die als die ältesten des Landes gelten. 

 

http://www.pfenz.de/wiki/Datei:Leugenstein_Schild.jpg

 

Donnerstag, 13. September 2012

Kollege erzählte, wie Harald Schmidt scheint's unsere Landesregierung sieht, speziell Kretschmann und seinen Finanzminister Nils Schmid: Ersterer sei der Schuldirektor, der seinen Schülersprecher Schmid den Schulhof beaufsichtigen lasse. 

Dienstag, 18.9.2012

Musste heute leider die erste Täuschungshandlung des Schuljahres erleben. Beim Abfragen am Stundenanfang schrieb der Nebensitzer/die Nebensitzerin heimlich auf einen Zettel die Lösung dem Abgefragten vor (aus dem Buch). Nach dem Erwischen verweigerte er/sie dann die Herausgabe des Zettels, des Beweisstückes. Auch das noch! Dass man dann nicht wenigstens dazu stehen kann! Es kam aber doch alles raus. Ich kann kaum sagen, wie schlecht ich mich bei sowas fühle! Zumal in eben dieser Klasse im letzten Schuljahr genau 17 Täuschungsfälle aktenkundig nachgewiesen sind, bei einzelnen "Tätern" zweimal und bei einem Schüler/Schülerin sogar dreimal!! Und dabei erwischt man eh nur die Spitze eines Eisberges!! Im allgemeinen Bewusstsein, auch bei Lehrern und Eltern scheint es als Bagatelle zu gelten! Aber bescheißen kann man, wenn man es unbedingt will, immer! Die Schule ist zu schwach geworden, um das vollständig in den Griff zu kriegen! Ab einer bestimmten Quantität bricht das System zusammen. Und das scheint in manchen Klassen eingetreten zu sein. "In der Schule lernt man das Bescheißen", kriegte ich schon mehr als einmal von Elternseite vorgehalten. 

Schade, dass damit der Unterricht feige und hinterrücks kaputt gemacht wird. Ohne großes Schuldbewusstsein. Mir ist unbegreiflich, wie die "Täter" mich für so blöd halten könnten, dass ich es nicht merkte, immer wieder neu! Dass sie, die "Täter", die Mit-Schüler, die motiviert sind und etwas lernen wollen, für blöd erklären und sich selbst hinstellen, als könnten sie auch ohne Fleiß, Anstrengung und Lernen sich eine gute Note ergaunern. Da stimmt etwas an der Grundeinstellung zur Schule nicht, wenn das Phänomen so grassiert. Aber ich weiß auch, dass die Schule das Thema nicht wirklich ernst nimmt, denn sie hat genug andere Probleme. 

Dafür freue ich mich umso mehr an zahlreichen gewissenhaften, fleißigen Schülern, für die ich sofort die Hand ins Feuer legen würde!   

Dienstag, 11. Sept. 2012

Der Schulanfang bringt unheimlich viele schöne Begegnungen in kürzesten Sekunden zwischen Tür und Angel, zwischen "welche Hefte brauchen wir bei Ihnen?", "ab wieviel Strichen gibt es einen Eintrag?" und "was passiert, wenn ich die Strafarbeit nicht mache?" -- die Fragen werden übrigens alle auf dieser Internetseite beantwortet. Viele Schüler berichten von ihren Ferien, wo sie z.B. in Ausstellungen zur Geschichte waren, Sport gemacht haben oder Musik. 

Ein Kollege erzählte von einem Esel, der bei ihnen untergestellt sei im Moment und sich in ein Haflinger-Pferd verliebt habe.

Meine Frau saß an ihrem "freien Tag" gerade im Lehrerzimmer, als die Sekretärin hereinstürmte. Notfall: Bei einem Viertklässler ist die Hose so weit aufgerissen in der Pause, dass er unmöglich mehr herum laufen kann. Ob denn jemand von den Hauswirtschaftslehrerinnen das flicken könnte. Und tatsächlich, der HTW-Raum war frei, die Nähmaschine konnte in Kurzem in Gang gesetzt und der Riss vom Knie bis zum Gürtel konnte tatsächlich zugenäht werden. Da sieht die Lehrerin mal unmittelbar ein Ergebnis ihrer Arbeit!  

Freitag, 7.9.2012

Die Eisdiele Rialto hat ein Schild draußen: Neue Sorte Apfel-Mascarpone! Mmmm.

6. September 2012

Mein Neffe Jonathan Klein aus Darmstadt, frisch zurück aus einem Jahr in Afrika, schickt grad ein Video-Link, wo er, sein Bruder und ihr Freund mit ihrer Band ein schönes Lied spielen.

Mi, 5. September 2012

Ein alter Apfelbaum war so voller Äpfel heute, dass die Hälfte herunter gebrochen war. Die Hecken waren voller dicker Hagebutten. Wunderschön Brombeeren und irgendwelche pflaumen-blaue Beeren. Überall blühen die Herbstzeitlosen "lila-blassblau".   

 

Di, 28. August 2012

Nach viel Schreibtisch-Arbeit, eminent wichtigem Organisations-Kram wie Computer-Kauf, Auto-Reparatur, E-Mail-Adressen-Aktualisierungen, Arztbesuchen, Physiotherapie, lauter so Dingen, die in die Ferien fallen, ist jetzt Urlaub! Ein Eindruck: Wir gehen abends am Strand entlang. Wir hören Männerstimmen, lautes Zischen und Blubbern. Was sind da für Lichtkegel? Was glitzert da Schwarzes? Taucher machen eine Nacht-Tour.

 

Di, 14. August 2012

Las heute morgen in der Zeitung über den demografischen Wandel und seine Wucht. Beim Kieser-Training kam mir dann erstmals ein alter Herr mit Stock entgegen ... Ja, auch im Alter kann man fit bleiben und trainieren. 

 

Mo, 13. August 2012

Haben bei einer Geburtstagseinladung eine Engländerin getroffen, die erstens Bühnenbild studiert hat und zweitens deren Mutter in London wohnt. Sie konnte natürlich viel sagen zur Inszenierung der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele. Inzwischen sahen wir ja auch die Abschlussfeier. Skurril, aber auch grandios, unsere Briten. Die Mutter in London fand anscheinend die Stadt ganz leer. Alle Engländer sind weg gefahren während der Spiele.

 

Do, 9. August 2012

Herrliches Sommerwetter in Pforzheim! So wie die Wolken auf dem Internet-Seiten-Startbild hier oben. Dazu Wind und Rauschen der Blätter. Beim Laufen kam ich an der Rennbahn vorbei für Geländemotorräder. Mit Helmkamera schanzte ein junger Kerl über die heute bei dem Wetter zum Glück trockenen Hügel und Steilkurven, ohrenbetäubend gefolgt von einem zweiten Raser. Beim Warten an der Ampel der großen Kreuzung winkte mir Pfarrer S. in seiner rasanten Kurve zu. Was wohl aus Syrien wird? Heute abend hab ich mir mit dem Schwager den Film Prometheus vorgenommen. Schaun wir mal. 

 

Di, 7. August 2012

Mehrere interessante Leute getroffen. War lang mal nötig. 

Außerdem jetzt mehrfach bei der Physiotherapie gewesen. Einmal schloss ich grad mein Fahrrad vor der Praxis ab, da kommt mein Physiotherapeut mit dem Roller den windigen Sommertag entlang gefahren! Ja, er habe grad einen Hausbesuch gemacht! Das nenn ich Service! 

Am Hilda-Gymnasium vorbei geradelt. Es wurde kürzlich eingeweiht. Schön der großzügige Innenhof, der intelligent so gebaut wurde, dass er sich herrlich öffnet mit schöner Treppenanlage, schönem Belag, man hat einfach Lust reinzugehen. Jetzt bauen die da in den Ferien einen Schildbürgerstreich hin! Einen klobigen Stahlriegel über die ganze Breite! Schiebtore wie bei der Einfahrt zu einer Fabrik! Schade!

 

 

3. August 2012

Einer meiner Brüder hat heute Geburtstag! Ein herrlicher Tag! Die Enz rauscht am Morgen ganz kühl durch sattes Grün mit reichlich Schwarzwald-Wasser. Das Laub glitzert im Wind und in der Sonne. 

27. Juli 2012

Was für ein herrlicher Sommer. Freibad, Sonne, glitzerndes Laub. 

Ein Freund fliegt auf eine griechische Insel, einer fährt mit dem Zug durch Rumänien. Heute morgen sah ich in der Stadt eine Bekannte, wie sie zu ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit in einer sozialen Einrichtung unterwegs war. Ich traf eine mir bekannte Archäologin, die dabei ist, eine Tagung über antike Inschriften vorzubereiten. 

Und in London werden die olympischen Spiele eröffnet. Und hoffentlich sterben in Aleppo in Syrien nicht so viel Menschen heute! 

15. Juli 2012

80 Mitarbeiter hat das Kinder-Ferienlager "Kids-Camp"! Das hörte ich heute. Teilnehmer: 250. Beeindruckend. Und sie werden viel Spaß haben. 

1. Juli 2012

Gestern waren wir radeln am Stromberg. Hier ein paar Pflanzen. Wer kennt die? 

--> Die PZ berichtet nun (August 2012), dass die mittlere ein fünffingriger Tintenfischpilz ist, aus Tasmanien eingewandert, wie die Botanik der Wilhelma melde. 

FlickR-Daten werden geladen ....

23. Juni 2012

War zum Grillen bei Freunden in Malmsheim. Klasse Leute, Kinder, großer Garten. Beim Heimradeln durchs Würmtal sah ich in der Dunkelheit die Leuchtkäfer fliegen. Passend zum Johannistag morgen! 

 

21. Juni 2012

Transparenz und Korruption in Griechenland und in meinem Leben

Julian Assange, der Vater von Wikileaks, oder wie das hieß, wo Geheim-Dokumente vom Irak-Krieg veröffentlicht wurden, ist das eine Extrem von Transparenz. So die Richtung der Piratenpartei oder von facebook, alles "posten und liken und downloaden", naiv sich der Welt hinhalten, nur weil das über den Telefondraht ("Internet") neuerdings so leicht geht. Im Moment geht es darum, ob er nach Schweden ausgeliefert wird wegen Verdacht auf Vergewaltigung. 

Stefan Mappus, Kurzzeit-Ministerpräsident von Baden-Württemberg aus meiner Heimat Pforzheim, das andere Extrem: gemütliche Spezi-Wirtschaft, wie sie in den 70er und 80ern in der alten Bundesrepublik à la Helmut Kohl, in der guten alten "Deutschland-AG" üblich waren: "Wir kennen uns, uns kann keiner was." Ob man da jetzt noch eine schwarze "Handkasse" mehr oder weniger hatte, das war eine Bagatelle bzw. Schlauheit, Hauptsache man wusste die Namen aller Spezis auswendig. Es wurde viel mündlich getätigt, am Telefon, zwischen Tür und Angel. Was sollte auch das ganze überkorrekte Schriftliche? Hat nicht auch Vorgänger Oettinger weitgehend mündlich per Telefon aus dem Auto regiert, wie es heißt? (Kein Wunder, dass Teufel lieber Schavan wollte als Oettinger & Co.) Mappus-Kumpel Notheis verliert wohl seinen Karriere-Job bei der globalen Bank, weil jetzt alles Geklüngel rauskommt im Untersuchungs-Ausschuss. Die Bank hat die ausgedruckten Mails ausgehändigt. Das ist nicht auf die CDU beschränkt: Auch in Rheinland-Pfalzens SPD kamen ähnliche Gemütlichkeiten zutage. Aber seien wir vorsichtig, noch ist die Untersuchung nicht abgeschlossen. Mappus wehrt sich in der Pforzheimer Zeitung gegen alles ("weil die Fakten nichts hergeben, geht es gegen die Personen"). 

Die Ansprüche an Transparenz, Schriftlichkeit, Durchsichtigkeit, Ehrlichkeit, Offenheit sind deutlich gestiegen in den letzten Jahren (siehe Siemens-Korruptions-Skandal, ebenso bei Daimler etc.). Das ist mal eine gute Entwicklung, finde ich. Letztes Beispiel: Gribkowsky, hohes Tier bei der BayernLB, wurde von Bernie Ecclestone bestochen wegen der Formel 1, mit Millionen, wie er gestern im Prozess gestanden hat! Was haben alle drei Fälle gemeinsam? Gribkowsky, Mappus, Assange? Wo Assange übertrieben hat, haben Mappus und Gribkowsky die Zeit verschlafen, finde ich. Wir werfen Griechenland Vetternwirtschaft vor: Im Staatsapparat würden dort Freunde lukrativ untergebracht, nur weil sie Freunde seien, nicht weil sie etwas leisteten. So ist es doch offensichtlich auch auch bei Gribkowsky, bei Mappus, beim verstorbenen rechtsradikalen Haider in Österreich mit seinen Hypo-Alpe-Adria-Bank-Geschäften: Da sind welche, die meinen, mit ihren Duz-Freunden gemütlich Geschäfte machen zu können, groß rauszukommen. Aber zum Glück haben wir unabhängige Wähler und Kritiker: Was dem Gemeinwohl nützt, ist zum Glück nicht so einfach von ein paar Cliquen und verschlossenen Zirkeln, die per Du sind, festzustellen: Offenheit ist gefragt, offener Wettbewerb, damit der wirklich beste den Auftrag kriegt oder den Job. Unter den kritschen Augen von allen, die hoffentlich auch ihren Mund aufmachen. Damit wirklich der Beste gefunden wird, der unser aller Steuermittel wirklich am sparsamsten und effektivsten für das Gemeinwohl einsetzt, und nicht in Hinterzimmern einer ausgekungelt wird, der eben Leuten passt, die meinen, wichtig zu sein und auf dem Geld zu sitzen, aber in Wirklichkeit noch den 70ern, 80ern verhaftet sind, als es weder Globalisierung noch Europa gab, sondern nur fröhliches Schuldenmachen auf Kosten der zukünftigen Generationen?   

 

15. Juni 2012

Volle Woche, Besuch im Konzentrationslager Struthof-Natzweiler mit Neunt-Klässlern, COMENIUS-Treffen mit Neunern und Zehnern. Fußball. Ich lese außerdem gerade "Detlef Liebs: Römisches Recht". Kauf von Grundstücken: wie hat sich das über Jahrtausende entwickelt. Grundstücke können gar nicht so einfach verkauft werden. Ursprünglich war es jedenfalls bewusst schwierig gemacht worden. Das erinnert an das AT, wo es im jüdischen Recht heißt, dass alle "Jubeljahr", d.h. nach 7x7=49, d.h. alle 50 Jahre Grundstücke an die Anfangsbesitzer zurück gehen müssen. Erinner ich mich recht? Und dann kommt in den Nachrichten ständig, die und die Islamisten wollen hier und dort, in Deutschland oder in Ägypten die Scharia einführen. Was sagt denn dieses Koran-Recht über Grundstücksverkäufe? Islamische Geldanlagen gibt es ja schon bei uns. Aber wer kennt sich da schon aus. 

 

9. Juni 2012

Wanderung am Kaltenbronn. Meine Frau kennt sich aus (Dank an den kürzlich verstorbenen Onkel Edmond) und sah am Wegesrand ein geflecktes Knabenkraut, eine wilde Orchidee. 

 

Pfingsten, 28. Mai 2012

Radtour am Fluss entlang, Brise, hellgrünes Laub, glitzernde Ulmen, Biergarten, und viele, viele Kilometer! Viele fröhliche Menschen. 

 

Samstag, 26. Mai 2012

Der Matussek balgt sich mit Muslimen rum bei Maischberger! Und die Christ gewordene Muslimin wird ausgeladen. Und jetzt entschuldigt sich der noch kurz vor Pfingsten wegen irgend was.

http://www.spiegel.de/thema/matusseks_kulturtipp/

"Pfingstsensation bei Maischberger - Matussek entschuldigt sich" --> Video. Aber wir sollten die Muslime lieber zu uns einladen bzw. erst mal persönlich kennenlernen, bevor wir über sicherlich richtige Dinge mit ihnen streiten. Find ich. Pfingsten ist der Geburtstag der Kirche, der Geist kam als Tröster zu uns, aus einem kleinen Senfkorn wurde (durch viele wirkliche Märtyrer wie Dietrich Bonhoeffer oder Paul Schneider, den Prediger von Buchenwald) ein großer Baum. Auf seinen ausladenden Ästen können alle im Schatten bei lauem Wind ausruhen. Also, geistreiche, laue, sanfte, angenehme, feurige Pfingsten! 

 

Sonntag, 20, Mai 2012

Facebook so viel wert? Jedenfalls ist es so gemacht, wie der Benutzer es braucht: Bilder hochladen und mitteilen kein Problem, Bilder kommentieren kein Problem, Kontakte verwalten kein Problem, schnelle Rückmeldungen, vielfache Begegnungen und dadurch Kurzweil -- es ist wirklich gut, muss man sagen. Aber dass es mehr Wert sein soll als BMW, Deutsche Bank und Adidas zusammen, wie spiegel.de sagt? Ok, das sind alles drei Branchen, die auch nicht mehr das sind, was sie mal waren: die einen verpesten die Umwelt mit überzüchteten, aus der Zeit gefallenen Fossil-Verbrennern, die anderen legen Anleger rein, statt als ehrbare Kaufleute Geld anzulegen, die letzten gehören zu einer Welt, wo man überall Korruption wittert und unter der Glanzfassade entfesselte Rassisten oder Hooligans Steuermittel verprassen, teure Sportstätten, zerstörte Busse, tausende verletzte und bespuckte Polizisten, der Papstbesuch kostete dagegen den Steuerzahler ein Taschengeld. Aber positiv: Gönnen wir Zuckerberg seinen Erfolg und mag etwas Nützliches bei aller Begeisterung heraus kommen. Und Fußball kann auch sehr schön und Gemeinschafts-stiftend sein. Und Banken und Autobauer und Adidas tragen ja trotz allem zu unser aller Wohlstand bei. 

Lied tun können einem die Bayern wegen Chelsea, viel mehr aber die Norditaliener wegen des Erdbebens. 

War mit einem Freund in der Fränkischen Schweiz und in der Bamberger Ecke. Wie schön unser Land ist, vor allem im Mai! Burgen, Felsen, Wälder, Mühlen, Stadttore, Fachwerk, das Wort "Schweiz" passt ganz gut zu dieser Romantik. Der Bamberger Dom ist 1000 Jahre alt. Wir haben uns unterhalten über Kaiser Heinrich II. und seine Frau Kunigunde. 

Freitag, 11. Mai 2012

Dafür sind Erfindungen nicht gedacht

War grad joggen: In einem Garten kreischte es laut aus vielfachem Kindermund. Der Garten hat sehr viele sozusagen herrliche Statuen aus Stein: Göttinnen, Adler, Löwen etc. Muss Italienern gehören. Ein paar übermütige Jungen spritzten mit dem Gartenschlauch Unmengen von Kindern nass. Heute ist es auch über dreißig Grad. Genau richtig. 

An den Schrebergärten kam eine ältere Frau mit ihrem Auto nicht aus der Parklücke. Sie sagte aus dem Autofenster, der Abstands-Piepser alarmiere sie so sehr, da komme sie nicht mehr raus. Dafür ist diese Erfindung nicht gemacht: neue Technik macht Angst. 

 

10. Mai 2012

Hab einem Freund geholfen beim Holzstapeln. Plötzlich merkte ich, ich hab meinen Trau-Ring verloren bei der Arbeit! Es war schon dunkel. Stoßgebet. Taschenlampe. Da leuchtete er auf dem Pflaster vor der Garage zwischen den Holzscheiten hervor! 

 

27. April 2012

Waren draußen. Alles so unglaublich grün. Die Apfelbäume blühen weiß und rosa. Es ist lauwarm. Auf dem Balkon essen wir Lauchzwiebeln, Radieschen, Schnittlauch mit Frischkäse und Knäckebrot.

 

22. April 2012

Beim Konditor fragt die Verkäuferin die Kundin, warum ihr Mann heute zum Sonntags-Kuchen-Kauf nicht mitgekommen sei. "Er guckt gerade den Start an." Formal 1 in Baharain, aha ... Arabischer Frühling? Waren gestern auf einer schönen Hochzeit im Fränkischen. An Ostern waren zwei Patenkinder auf Besuch. Das eine noch klein, der andere schon sehr belesen.

 

19. April 2012

Nochmal zum Thema Kuh (siehe Witz unten): Meine Schwiegereltern wohnen in einem großen Schwarzwald-Bauernhaus. Als wir nach Ostern da waren, hörten wir in unserem Schlafzimmer plötzlich nebenan eine Kuh muhen. Tja, so ist das dort eben unter den großen, weit nach unten gezogenen Dächern. Am nächsten Morgen war die ganze Landschaft weiß. Am Nachmittag wieder leuchtete nur noch der Feldberg mit seiner Kuppe weiß. 

 

Ostersonntag, 8. April 2012

Der Herr ist auferstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden!

Einen Witz fürs Osterlachen: Fragt ein Mann einen Bauern: Sagen Sie mal, raucht Ihr Pferd? -- Nein, wieso? -- Dann brennt Ihr Stall!

 

Karfreitag,

6. April 2012: Gottesdienst über 1. Korintherbrief Kap. 1:

18 Denn das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren werden; uns aber, die wir selig werden, ist's eine Gotteskraft. 
19 Denn es steht geschrieben (Jesaja 29,14): »Ich will zunichte machen die Weisheit der Weisen, und den Verstand der Verständigen will ich verwerfen.« 
20 Wo sind die Klugen? Wo sind die Schriftgelehrten? Wo sind die Weisen dieser Welt? Hat nicht Gott die Weisheit der Welt zur Torheit gemacht? 
21 Denn weil die Welt, umgeben von der Weisheit Gottes, Gott durch ihre Weisheit nicht erkannte, gefiel es Gott wohl, durch die Torheit der Predigt selig zu machen, die daran glauben. 
22 Denn die Juden fordern Zeichen und die Griechen fragen nach Weisheit, 
23 wir aber predigen den gekreuzigten Christus, den Juden ein Ärgernis und den Griechen eine Torheit; 
24 denen aber, die berufen sind, Juden und Griechen, predigen wir Christus als Gottes Kraft und Gottes Weisheit. 
25 Denn die Torheit Gottes ist weiser, als die Menschen sind, und die Schwachheit Gottes ist stärker, als die Menschen sind. 
Dazu ein interessantes neues Lied, das auf youtube gut drauf ist.

 

 

 

 

Freitag, 30. März 2012

"Mein Vorfahr hielt sich am Pferdeschwanz eines Offiziers-Gauls fest. So wurde er durch den eisigen See geschleift, was ihm das Leben rettete." Diese in ihrer Familie erzählte Geschichte baute eine Schülerin in meine Klassenarbeit über Napoleon ein. Ihr Vorfahr scheint im Russlandfeldzug 1812 dabei gewesen zu sein, als Napoleons Armee sich mitten im Winter auf dem Rückzug befand und dabei der Großteil erfror. Wir arbeiten in der Schule mit dem Stadtarchiv zusammen. Dieses sucht Archivalien aus Familien, deren Angehörige Migrations-Erfahrungen gemacht haben. Da kommen die tollsten Sachen zusammen. Ob Napoleons Russland-Feldzug auch zu Migration (Wanderung) passt? Von der Wortbedeutung her ja schon. 

Ein Schüler schrieb in sein Geschichte-Heft, was sein Großvater in Indien erlebte, als dieses 1947 durch Gandhi und Nehru von den Briten unabhägig wurde. Seine Familie kam in die Wirren hinein, als Muslime nach Pakistan ausgesiedelt wurden und Hindus aus Pakistan nach Indien einwandern mussten. Er schildert ein Massaker, denn "damals gab es noch nicht genug Militär und Polizei": der Fluss "bei dem Dorf meines Großvaters ..., der so groß ist wie der Rhein" sei "fast dunkelrot von Menschenblut" gewesen. Offensichtlich wurde in der Familie, die heute in Pforzheim lebt, dies so erzählt, dass der kleine Schüler in seinem Deutsch dies so anschaulich niederschrieb.

Eine Schülerin hat einen Vater, der als Kind vom Großvater gerettet wurde aus Vietnam. Sie waren Auslands-Chinesen, Kaufleute, und flohen nach dem Sieg des Kommunismus als "Boat people" unter dramatischen Umständen. Es gibt anscheinend ein chinesisches Tagebuch des Großvaters in der Familie. Der Vater jedoch hat mit Hilfe von Freunden einen deutschen Bericht geschrieben, den mir die Schülerin übergab samt Kinderbildern. Hier verarbeitete der Vater das schreckliche Geschehen, nachdem er noch als Kind in Pforzheim Aufnahme gefunden hatte. In den Kinderzeichnungen sieht man die Familie gestrandet am Ufer unter Palmen, umstellt von Soldaten. Dann auf hoher See. Ihr jämmerliches Boot steht einem Kriegsschiff gegenüber, das mit Wasserschläuchen versucht, das überfüllte Flüchtlingsboot zu vetreiben.

Ein Schüler berichtete heute, dass seine Vorfahren nach Osteuropa ausgewandert waren als Landwirte und dann durch den Nationalsozialismus und den dadurch verursachten Krieg zurück nach Deutschland -- nach Pforzheim -- vertrieben wurden. 

Freitag, 23. März 2012

Kultusminister in Sachsen zurückgetreten, weil er die Sparpolitik nicht mittragen kann. Naja, das ist überall dasselbe. Aber kommen wir von "Kabinett" zu "Kabarett": War im Kabarett letzte Woche. Richard Rogler hat sich auch so über die bescheidenen Räumlichkeiten unserer Schulen lustig gemacht. Recht hat er. Aber natürlich können wir noch froh sein ... Man denke nur an die Nordstadtschule hier, oder an andere ärmere Länder ... 

Und trotzdem ist der Beruf mit den jungen Leuten schön. Auch die schriftlichen Abiturprüfungen dieses Doppeljahrganges sind jetzt dank minutiöser und intelligenter Planung unserer Stundenplanmacher weitgehend so über die Bühne gegangen, dass nicht zu viel Unterricht ausfallen musste und gleichzeitig -- zumindest bei mir, ich Glückspilz! (Arbeitszeiten ein Glücksspiel?) -- keine überlangen Zusatzschichten angefallen sind. Viele Kollegen müssen aber fronen mit langen Korrekturen und vielen Aufsichten. Sie sollen nicht vergessen werden.

 

Giovedi/Donnerstag, 15. März 2012

Seit Rom bin ich immer noch am Aufholen. Es gibt immer viel zu korrigieren, was sich angestaut hat; der Schlafmangel hat sich nur allmählich abgebaut (hab auch eine Nacht ziemlich durchkorrigiert); dann war auch Sport wichtig, denn wir kamen dort wenig dazu. Aber so langsam spielt es sich ein ... Heute wurde noch eine Arbeit geschrieben, am Montag dann noch eine ...

Zum ersten Mal auf dem Balkon gewesen. Die Rom-Fotos auf meiner Kamera warten immer noch ...

 

Martedi, Dienstag, 6. Maerz 2012

Auf der Seite pz-news der Pforzheimer Zeitung las ich, dass die Schülerin unserer Schule Silke Lippok in London Weltmeisterschaften (?) schwimmt. Wir sind ja alle fruchtbar stolz auf sie. Es steht da auch, dass sie fürs schriftliche Abi, das ja demnächst beginnt, ihre Lernsachen dabei hat, auch Latein. Bei meiner Kollegin ist sie nämlich eine hervorragende Lateinschülerin.

 

5. Maerz

Das Leben ist hart: Heut sechs Stunden Unterricht. Danach zwei Stunden Aufsicht einer Nachschreibeklausur. Aber heute abend habe ich versucht, mich zu erholen, ebenso wie gestern abend, als ich um acht aus Rom heim kam.

1. Maerz 2012

Gestern erinnert mich meine Kollegin Uta Wettig daran, dass ja Schalttag ist. Ein Schueler darf bei seinen Gasteltern immer Tagesschau kucken. Er erfuhr, dass Angela Merkel so beliebt ist in den Umfragen. Ich muss sagen, ich freu mich auch schon wieder auf Deutschland, denn so eine ganze Woche in der Schule mit Projekten beschaeftigt zu sein, ist anstrengend. Denn zum Einen sind die zwei italienischen Englischlehrerinnen sehr energisch und spontan, so dass man nie genau weiss, was fuer ein Vulkanausbruch gleich losbrechen wird oder wen sie auf ihrem Multimedia-Fon gleich anrufen werden, um noch schnell den Hollandaustausch uebernaechste Woche vorzubereiten. Zum Anderen ist es zwar anstrengend, aber auch neu und bereichernd, dabei zu sein, wie ein Sketch und ein Tanz entsteht. Man merkt: Das koennte man in jedem Fach viel haeufiger machen, aber erst bei so einem Projekt kommt man wirklich einmal dazu!

Di, 29.2.2012

Sitze im Computerraum des Sandro-Pertini-Gymnasiums, bei offenem Fenster, Blick auf Gaerten, strahlender Sonnenschein. Die Schueler haben vorhin mit einem Musiklehrer ihre Lieder geuebt, mit Band-Begleitung, sehr laut, staendiges Kommen und Gehen! Die Aula hat keine Tuer, nur einen Vorhang, so dass es immer laut hallt. Aber das tut der Begeisterung keinen Abbruch, nur wir Deutschen tun uns schwer und sind etwas irritiert. Aber als dann "We are the world" angestimmt wird, das wir in Pforzheim geuebt haben, wird es besser. Am Wandgemaelde wird nun gemalt, die Theater-Schueler ueben ihre Sketche. Die Italiener haben sich einen sehr netten Sketch ausgedacht, wie jemand aus Berlin am Flughafen ankommt und Dinge mit seinen italienischen Freunden erlebt. Z.B. nervt es die Deutsche namens "Ingrid", dass Italiener sich ueber alles und jeden lustig machen. Jetzt muessen alle Schueler zum Volleyball-Turnier. Es heisst hier irgendwie "Ball al vuolo" -- kommt daher das Wort Volleyball?  

 

 

Weiss nicht mal, der wievielte heute ist. Es ist jedenfalls Sonntagabend, ca. 28.2.2012. Hier ist so viel los, rund um die uhr! Ein ganzheitliches Erlebnis! Wir haben sehr feine Gastgeber, sie Englischlehrerin, die sehr gepflegtes Englisch spricht und viel Auslandserfahrung hat. Er studierter Statistiker mit einer Computerfirma, die er mit sechs Leutenzusammen gegruendet hat. Daher sitze ich zum ersten Mal im Leben vor einem riesigen Mac-Bildschirm und einer eleganten tastatur, deren tasten nicht alle dem deutschen szstem entsprechen, wie man hier sehen kann. Die riesige Gastfreundschaft in ihrem eleganten Landhaus erstreckt sich auf das i-pad des hausherrn. Er ging mit mir gestern abend nochmal ins staedtchen zum baecker, einem urigen Laden. Bin grad caffeetrinken, stand am eingang. Nach einer Weile sagte Massimo, mien gastgeber, gehen wir yììzu einem anderen baecker. Wir gehen das gaesschen entlang, da kommt im daemmerlicht ein junger mann im schurz daher, der baecker. Wir gehen mit ihm zurueck in den mini-laden mit dem grossen ofen, es gibt auch herrliche kekse, frisch gebacken. Heute morgen nach dem gottesdienst trinken wir noch einen kaffee in der stadt. da kommt der baecker von gestern abend in fahrradkluft ums eck. Mountain bike drausseun in den huegeln, er ist voller schlamm spritzer. Draussen in den huegeln sind die beruehmten etrusker graeber, das staedtchen ist naemlich cerveteri!! wikipedia. hier wohnen wir. Fuer heute mal vieel gruesse. wir ahben auch an der schule schon viel an unseren prokìjekten gearbeitet, plakate, taenze, lieder. Schulleiterin und stellvertreter kennen gelernt und viele kollegen.  

 

23.2.12

Nochmal mit Italien und allen möglichen Leuten gemailt. Alle Programm-Vorbereitungen abgeschlossen. Gastgeschenke in der Stadt gekauft. In der Sonne draußen gewesen. Jetzt kommt der Abflug.

 

22.2.12

Film "Out of Africa" geliehen und angeschaut. Europäischer Imperialismus elegant! Tolle Landschaften.

 

21.2.12

War beim Frisör und unterhielt mich über Internetseiten. Siehe nun neu unter „Interessante Internet-Seiten“ Geschäftsinformationen. Traf meine Schwester auf der Straße auf dem Weg zum Einkaufen.

 

21.2.12

Ferienzeit, Zeit zur Besinnung. Habe mit meiner Frau beim Frühstück heute morgen über die Rücktritte geredet: Köhler und Wulff und Guttenberg haben Merkel ganz schön reingeritten. Nun hat die ev. Pfarrerstochter den ev. Pfarrer „im Taxi angerufen“. Spiegel.de schreibt, Alternativen wären weitere Evangelische gewesen: Bischof Huber oder Bischöfin Käßmann. Gebe es denn niemand anders mehr? Müssten diese „innerweltlichen Asketen“, diese „Puritaner“ (Max Weber) nun ran? Und dagegen die glamourösen Wulffs!

Siehe das Alte Rom: Cäsars Immunität lief aus, als sein Prokonsulat über Illyrien und die beiden cis- und transalpinischen Gallien endete. Er sollte ins Privatleben zurückkehren, seine Truppen heimschicken und sich in Rom einem Prozess über seine Amtsführung stellen. Aber er war so beliebt beim Volk und seinen Truppen, dass er 49 v. Chr. entschied, den Rubikon zu überschreiten. Ganz abgesehen davon, dass Wulff auf den Anrufbeantworter auch von einer Überschreitung des Rubikon geschwafelt haben soll – blieb er nicht auch deswegen so lang im Amt und in der Immunität (und Guttenberg auch), weil das „Volk“ (Umfragewerte/Bild) ihn immer noch so mochte?

Dann die Auslandsaufenthalte bzw. Ausflüge in die „Wirtschaft“ der Zurückgetretenen und Abgewählten: Guttenberg Kanada, Mappus eigentlich Brasilien (mit seiner Verteidigung vor dem Untersuchungsausschuss beschäftigt), der hessische Koch „Bilfinger & Berger“. Auch die Politiker Roms gingen ins Exil, länger oder kürzer. Cicero war in Griechenland über ein Jahr, ging, um einer Verurteilung zu entgehen. Seine Briefe, Jahrhunderte lang verschollen und dann plötzlich zu Hunderten aufgetaucht (unbeabsichtigtes Wikileak), zeigen einen Politiker, der sich zu Unrecht skandalisiert sieht und depressiv ist, seinem Freund über Selbstmordgedanken schreibt, aber auch an seinem Comeback arbeitet.

Wir sind weit vom Alten Rom entfernt, aber die Macht-Mechanismen, die juristischen Winkelzüge meint man vergleichen zu können. Mag das Recht und die Transparenz sich durchsetzen! 

 

 

Di, 21. Febr. 2012

Die freie Zeiteinteilung in den Ferien ist da! Lang erwartet.

Mo, 20. Febr. 2012, 7.30 Uhr

Es sind Ferien, muss aber sechs Klassenarbeiten korrigieren: 115 Hefte. Einen Satz mit 19 hab ich schon großteils fertig.  

 

So, 19. Februar 2012

Wir behandelten in Latein mal wieder Alexander d. Gr. Er öffnete die griechische Kultur ins Weite. Bisher war diese einmalige Kultur auf unzählige kleine Poleis (Stadt-Staaten) verteilt, die untereinander auch allzu oft verfeindet waren. (Siehe das absolut schockierende Werk "Der Peloponnesische Krieg" von Thukydides! Hier springt einem die gefährliche Seite einer plebiszitären Demokratie, wie Athen eine war, ins Auge.) Alexander schuf ein Weltreich. Aus Athenern, Spartiaten, Korinthern, Ephesern, Kolossern, etc. (es waren viele hundert Kleinstaaten) wurden nun Weltbürger, Kosmopoliten. Entsprechend entstanden auch multikulturelle Weltstädte wie Alexandrien in Ägypten (heißt nach ihm), Antiochien in Kleinasien, Syrakus in Sizilien. Vor seinem frühen Tod soll Alexander noch in sein Testament geschrieben haben, dass er plane, sein Weltreich, das er nach Osten ausgedehnt hatte, nun auch nach Westen, bis Spanien zu vergrößern.
Das erinnert unwillkürlich an den Apostel Paulus. Ein ganz anderes Weltreich eroberte er sozusagen. Er öffnete die bisher auf einen Kleinstaat (Israel) begrenzte Heilsbotschaft ins Weite, für die Völker, die Heiden. Er bereiste auf seinen Missionsfahrten wie Alexander das östliche Mittelmeer. Er plante vor seinem Tod auch, nach Westen zu reisen, nach Spanien. Er und seine Nachfolger errichteten ein neues Imperium, die Kirche. Aus einem Senfkorn wurde ein großer Baum, auf den sich gerne die Vögel in den Schatten setzen. 

 

Freitag, 17. Februar 2012

Ein Schüler sitzt in meinem Geschichtekurs mit Fasnets-Häs: leise läuten die Schellen, nur obenrum ist er normal. Plötzlich ruft er in den Unterricht: Wulff ist zurück getreten! Er hat es auf seinem Smartphone gesehen. Eigentlich sollte das ja aus sein im Unterricht ...  

 

Do, 16. Februar 2012

Mit den Neuner-Schülern im Kommunalen Kino Pforzheim: Dokumantarfilme zur Zerstörung Pforzheims vor 67 Jahren im Luftkrieg. Mit eindrücklichen Zeitzeugen danach. Über 17.000 Tote in 20 Minuten. Zur Schuldfrage sagte einer der Zeitzeugen: Wir hätten den Briten genau so mitgespielt, wenn wir nur gekonnt hätten. 

 

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